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Hämatologie

Klinische Blutanalyse und Färbung für die Hämatologie

Hämatologie ist die klinische Untersuchung von Blut, blutbildenden Organen und Blutkrankheiten. Humanblut besteht zu ∼45 % aus zellulären Bestandteilen und ∼55 % aus Plasma. Es spielt eine wichtige Rolle beim Transport von Sauerstoff sowie bei der Regulierung der Körpertemperatur und Unterstützung des Immunsystems.

Die drei wichtigsten zellulären Komponenten, Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten, sind grundlegend für das Verständnis, die Prognose, Diagnose und Behandlung verschiedener hämatologischer Krankheiten und Störungen. Dazu gehören Blutinfektionen, Blutzellkrebs, genetische Krankheiten, Autoimmunkrankheiten und Komplikationen in Verbindung mit Transfusionen und pharmazeutischen Wechselwirkungen, wie z. B. die Chemotherapie.

Hämatologie und Onkologie

Hämatologen stehen im Bereich der Onkologie vor großen Herausforderungen. Vorrangige Blutkrebserkrankungen wie Lymphom, Leukämie und Myelom machen etwa 10 Prozent aller Krebsneudiagnosen aus. Diese Krebsarten beeinflussen die Produktion von Blutzellen oder verändern ihr Verhalten, was durch hämatologische Validierung zusätzlich zu geläufigen Therapien wie Bestrahlung, Chemotherapie, Immuntherapie und Stammzelltransplantation behandelt werden kann.

Hämatologische Färbung und Analyse

Die histologische Färbung von Blut und blutverwandtem Gewebe ist seit dem späten 19. Jahrhundert die Standardanalysemethode in der Hämatologie. Die panoptische Färbung nach Pappenheim,1 und die Färbung nach Giemsa, Wright und Leishman1 sind weiterhin die Standardmethoden in hämatologischen Diagnoseverfahren, wobei verschiedene chemische Modifikationen vorgenommen wurden, um die Färbungsdifferenzierung oder -spezifität zu verbessern.1 Traditionell wurden die meisten hämatologischen Proben manuell analysiert. Heute erfolgt die Analyse der meisten Proben mithilfe von halb- oder vollautomatischen Färbesystemen, die alle für die Diagnose erforderlichen Parameter bestimmen können. Pathologische oder auffällige Blut- und Knochenmarkausstriche werden dann einer klassischen Differenzialanalyse unter Anwendung von Farbstoffen unterzogen und falls angezeigt, zusätzlich einer antikörperbasierten oder genetischen Analyse.


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Literaturhinweis

1.
Begemann H, Rastetter J. 1972. Atlas of Clinical Haematology. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.
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