Zytologie & Zytodiagnostik
Zytologie ist die Untersuchung der Struktur und Funktion von Zellen, während die Zytodiagnostik die Anwendung der Zytologie als diagnostisches Hilfsmittel ist. Die Zytodiagnostik basiert auf bewährten, hochspezifischen Färbungen und Protokollen, die eine mikroskopische Identifizierung von Anomalien in Zellen erleichtern. In der Human-Zytodiagnostik gibt es zwei Bereiche der Zytologie (gynäkologisch und nicht gynäkologisch), in denen Proben auf maligne und prämaligne Zellen untersucht werden.
Zytologische Probenahme
In der Zytodiagnostik werden Zellen aus der Gewebemasse oder der Probenflüssigkeit extrahiert, auf einen zytologischen Objektträger überführt, gefärbt, untersucht und ausgewertet. Die Architektur des Originalgewebes wird unerkennbar und ist bei der Auswertung nicht hilfreich. Probenmaterialien wie Sputum, Urin, Körperhöhlenergüsse und Spülflüssigkeiten werden zentrifugiert, und das Sediment wird anschließend auf einem Objektträger ausgestrichen. Probenmaterial von bildassistierten oder einfachen FeinnadeIaspirationsbiopsien (FNAB) aus der Brust, Schilddrüse, Prostata, den Lymphknoten, Zerebrospinalflüssigkeit und anderen Entnahmestellen wird sorgfältig auf Objektträger ausgestrichen. Je nach Färbemethode werden die ausgestrichenen Proben entweder sofort fixiert (Papanicolaou-Färbung) oder vor der hämatologischen oder anderen Färbung gründlich luftgetrocknet.
Fixierung für die Zytologie
Eine Voraussetzung für eine exakte zytologische Diagnose ist die perfekte Fixierung des Probenmaterials. Proben müssen unmittelbar nach der Entnahme fixiert werden, um zu verhindern, dass Zellen austrocknen und schrumpfen. Eine sofortige Fixierung erhält die strukturellen Merkmale der Probe für eine klare Färbung und Differenzierung. Färbeartefakte können die Diagnose beeinträchtigen, wenn Proben zu spät fixiert werden. Die klassische Methode für die Fixierung ist das 30-minütige Einlegen der Objektträger in 96%igen Ethanol. Eine effizientere Methode zur Fixierung von Zellen ist die Verwendung eines Fixiersprays. Fixiersprays sind wässrig-alkoholische Lösungen, die Polyethylenglycol (PEG) enthalten. Sie sind für alle zytologischen Probenmaterialien geeignet, die nach der Papanicolaou-Methode gefärbt werden.
Färbemethoden der Zytodiagnostik
Die Wahl des Färbemittels hängt sowohl von der Probenherkunft als auch der Erfahrung und Präferenz des Prüfers ab. Die Papanicolaou-Färbemethode wird zum Beispiel nicht nur für gynäkologische Abstriche wie Pap-Abstriche angewendet, sondern auch für nicht gynäkologisches Material wie Sputum, Zerebrospinalflüssigkeit, Synovialflüssigkeit und Urin. Die Giemsa-Färbung wird verbreitet für FNAB-Proben aus Lymphknoten verwendet. Die Pappenheim-Färbung wird für Urinsedimente, Effusionen, Bronchialspülflüssigkeit und FNAB-Material aus verschiedenen Entnahmestellen (z.B. Brust, Schilddrüse, Zerebrospinalflüssigkeit) eingesetzt. Die Wright-Färbung ist eine hämatologische Färbung, die zur Differenzierung verschiedener Blutzellarten angewendet werden kann. Gefärbte Zellen werden durch gebräuchliche Alkohol/Xylol-Entwässerung, Klärung und Eindeckung für die Mikroskopie vorbereitet. Neben manuellen Färbemethoden können auch mechanische und automatisierte Färbesysteme verwendet werden, um eine große Anzahl von Proben vorzubereiten. Für das Screening kann dann ein vollautomatisches Auswertungssystem eingesetzt werden, bei dem gefärbte Proben beurteilt, abnorme Zellen oder Zellgruppen markiert und Aufnahmen in einer Galerie zum späteren Abruf und zur weiteren Untersuchung gespeichert werden.
Zytodiagnostische Auswertung
Die mikroskopische Untersuchung des Probenmaterials kann abhängig von der Fixierung, Vorbereitung und Färbemethode unverzüglich durchgeführt werden. Aufgrund dieser Eigenschaft eignet sich die Zytodiagnostik für große Probenaufkommen, wie bei der Zervixkarzinom-Vorsorge. Ein wichtiger Punkt bei der Zytodiagnostik ist, dass die Ergebnisse der zytologischen Untersuchungen direkt mit der Entnahmestelle der Probe zusammenhängen. Für den effizienten Ablauf müssen Probennahme- und Vorbereitungsmethoden sicher beherrscht und kontrolliert werden. Anwendungsbasiert sollten geeignete Kontrollen verwendet werden, um falsche Ergebnisse zu vermeiden.
Der Erfolg und die Effizienz der diagnostischen Zytologie werden an der Fähigkeit gemessen, frühzeitige Veränderungen bei Krankheitszuständen (Empfindlichkeit) zu erkennen und gleichzeitig falsch-positive Diagnosen zu vermeiden (Spezifität). Empfindlichkeit und Spezifität hängen von der korrekten Probenentnahme, Fixierung, Färbung und Auswertung ab. Neben Bildgebungsmethoden wie Röntgenaufnahmen, Computertomographie (CT), Ultraschall, Kernspintomographie und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist die Zytologie ein unverzichtbarer Teil der Diagnostik.
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