Allgemeine Beschreibung
Die Peroxidierung von Membranlipiden durch freie Radikale ist ein gut kontrollierter, laufender Prozess, der während des normalen Zellumsatzes und des normalen Alterungsprozesses auftritt. Daneben gibt es den unkontrollierten Prozess einer Produktion freier Radikale und gesteigerten Lipid-Peroxidierung, der mit Leberschädigung infolge von Exposition gegenüber halogenierten Kohlenwasserstoffen, übermäßigem Alkoholkonsum und akuter oder chronischer Eisenüberladung assoziiert ist. Es wird vermutet, dass eine übermäßige Produktion freier Radikale und eine übermäßige Lipid-Peroxidierung ein ätiologischer Faktor für Erkrankungen wie Atherosklerose, Diabetes, genetisch bedingte Hämochromatose, Krebs und neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson ist. 4-Hydroxynonenal (HNE) ist ein hochgradig reaktives, zytotoxisches Aldehyd, das bei der Oxidierung von w-6-ungesättigten Fettsäuren freigesetzt wird. Zusätzlich zu Phospholipiden und Nukleinsäuren kann HNE mit Sulfhydril-Gruppen oder Histidin- und Lysin-Gruppen von Proteinen effizient reagieren und so stabile HNE-Protein-Addukte bilden. Vermutlich übt HNE seine zytotoxischen Wirkungen durch diese HNE-Modifizierung von Biomolekülen aus. Dieses Multifunktionsmolekül kann als „zweiter toxischer Botenstoff“ betrachtet werden, der Initialereignisse freier Radikalbildung verbreitet und unterstützt. Es ist vermutlich weitgehend verantwortlich für die zytopathologischen Wirkungen, die bei oxidativem Stress beobachtet werden. Hohe 4-HNE-Spiegel werden in zahlreichen pathologischen Situationen nachgewiesen, was auf eine Beteiligung dieses Aldehyds an ihrer Pathogenese hinweist. Zu den bekannten pathobiochemischen Wirkungen von 4-HNE gehören die Stimulierung der Fibrogenese und Entzündungen. Dies deutet auf einen möglichen Beitrag zur Pathogenese mehrerer chronischer Erkrankungen hin, deren Progression durch entzündliche Reaktionen gefördert wird und durch Fibrose charakterisiert ist. Aufgrund seiner Fähigkeit, die Zellproliferation durch Interferenz mit der Aktivität von Zyklinen und Proteinkinasen zu modulieren und die apoptotische Reaktion zu hemmen, könnte 4-HNE auch eine Rolle in der Karzinogenese spielen.
Spezifität
Der von diesem Antikörper AB5605 erkannte HNE-Teil ist eine Spezies-unabhängige biochemische Modifizierung. Entsprechend sollte die Reaktivität des Anti-4-HNE-Antikörpers eine breite Palette von Spezies abdecken.
Spezifisch für 4-Hydroxynonenal (4-HNE).
Anwendung
Der Anti-4-Hydroxynonenal-Antikörper weist den Gehalt von 4-Hydroxynonenal nach und wurde für die Verwendung in ELISA und WB publiziert und validiert.
Forschungskategorie
Neurowissenschaft
Forschungsunterkategorie
Oxidativer Stress
Western Blotting: 1:3.000 an Gehirnlysat von Alzheimer-Patienten.
ELISA: >1:10.000
Optimale Arbeitsverdünnungen müssen vom Endanwender bestimmt werden.
Physikalische Form
Antiserum von Ziegen. Flüssig mit 0,1 % Natriumazid
Lagerung und Haltbarkeit
Bei -20 °C in unverdünnten Aliquoten bis zu 6 Monate ab Empfangsdatum haltbar. Wiederholte Einfrier-/Auftauzyklen vermeiden. Nicht in einem Gefrierschrank mit Abtauautomatik aufbewahren.
Rechtliche Hinweise
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Haftungsausschluss
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