IVD-Herstellung
Bei der In-vitro-Diagnostik (IVD) werden Proben wie Gewebe oder Blut untersucht, um Krankheiten oder andere Störungen mit Hilfe empfindlicher Tests zu erkennen. Die IVD kann zur Überwachung des allgemeinen Gesundheitszustands einer Person und zur Unterstützung bei der Behandlung oder Prävention von Krankheiten eingesetzt werden.
IVD-Assay-Typen
Die meisten in-vitro-diagnostischen Assays werden auf der Grundlage molekularbiologischer oder immunolologischer Nachweistechnologien entwickelt, einschließlich Polymerase-Kettenreaktion (PCR), enzymgekoppelten Immunabsorptionsassays (ELISA), Chemilumineszenz-Immunassays (CLIA), Lateral Flow, Zytologie und Immunhistochemie. Die PCR und ihre Varianten sind spezifische und empfindliche Nachweismethoden zur Identifizierung und Amplifikation spezifischer DNA/RNA-Abschnitte, die auf einen Erreger oder Krankheitszustand hinweisen.
Bei ELISA-basierten Assays werden Antikörper an ein chromogenes Enzym gebunden, das in Gegenwart von Substrat ein quantitatives, kolorimetrisches Signal erzeugt. Bei CLIA wandelt ein Enzym ein Substrat in ein chemilumineszentes Signal um, das als sichtbares oder fast sichtbares Licht ausgestrahlt wird. Die erzeugte Lichtmenge korreliert direkt mit der Menge des in der Probe vorhandenen Zielanalyten. Lateral-Flow-Teststreifen werden routinemäßig zum Nachweis bestimmter Zielkomponenten in flüssigen Proben verwendet. Basierend auf den Grundprinzipien der Immunchromatographie wird ein Komplex zwischen einem Detektorpartikel im Probenstrom und einem an der Testlinie gebundenen Fängerreagenz gebildet. In bestimmten Färbe-Assays werden Antikörper und spezifische Färbungen verwendet, um Zellen zu identifizieren und zu lokalisieren, die auf einen Krankheitszustand hindeuten. Diese Assays sind in der Zytologie, Hämatologie, Blutgruppenbestimmung und Histopathologie weit verbreitet.
IVD-Entwicklung und -Skalierung
Bei der Entwicklung eines diagnostischen Assays werden vom Designstadium über die Produktentwicklung bis hin zur Herstellung der Endprodukte Prinzipien aus Biologie, Chemie, Physik und Technik angewandt. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein im Umfeld von Forschung und Entwicklung entwickelter Assay mit der erforderlichen klinischen Sensitivität und Spezifität auf den Produktionsmaßstab übertragbar ist. Ein Assay, der im kleinen Maßstab zuverlässig funktioniert, erfordert bei der Skalierung oft eine Weiterentwicklung und Neuformulierung der Reagenzien. Erfahrene Entwickler von diagnostischen Assays nutzen wichtige gebrauchsfertige, auf die regulatorischen Anforderungen und die Sicherheit der Lieferkette abgestimmte Materialien ein, da so durch die Minimierung von Abweichungen erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen erzielt werden können. Der Prozess von der Entdeckung eines vielversprechenden Assays bis zu einem marktfähigen, von den Zulassungsbehörden genehmigten IVD-Kit kann zwei Jahre oder länger dauern.
IVD-Herstellung
Nach dem erfolgreichen Übergang eines diagnostischen Assays in die Serienproduktion verlagert sich der Schwerpunkt des Entwicklers auf die Überwachung und Kontrolle der Qualität von Komponenten und Fertigung. Dem Lieferkettenmanagement kommt eine entscheidende Rolle zu und es werden Strategien zur Risikominimierung entwickelt, damit die Geschäftskontinuität im Fall von Produktionsunterbrechungen sichergestellt ist. Qualitätsmanagementsysteme (QMS), eine sorgfältige Dokumentation der Produktionsprozesse gemäß ISO und andere regulatorische Richtlinien sorgen dafür, dass der Assay als Endprodukt konform und verkaufsfähig bleibt. Behördlicherseits werden planmäßige und außerplanmäßige Audits aller IVD-Produktionsstätten durchgeführt, um die Einhaltung von Sicherheit und Qualität zu überprüfen.
Auftragsherstellung von IVDs
Die Entscheidung über eine interne IVD-Herstellung ist aufgrund des erheblichen Kapitalaufwands strategisch nicht unrelevant. Zusätzlich zu den Kosten für die Ausrüstung besteht auch die Notwendigkeit, ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) zu entwickeln, das allen regulatorischen Anforderungen entspricht, Personal einzustellen und die entsprechenden Zertifizierungen zu durchlaufen. Aufgrund der erheblichen Investitionskosten entscheiden sich viele Unternehmen für die externe Auftragsvergabe um ihr Kapital für das Wachstum ihres Geschäfts und die Entwicklung neuer Produkte einzusetzen. Zu den Überlegungen für eine erfolgreiche Assay-Einführung durch Auftragsfertigung gehört die Fähigkeit des Partners, das Lieferketten-Management, die Skalierung des Assays auf Serienfertigung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bewältigen zu können.
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