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Albumine und Transportproteine

Rinderserumalbumin (BSA) ist ein wichtiges(r) Trägerprotein, Proteinstandard und Zellkultursupplement

Viele Moleküle sind instabil oder unlöslich, wenn sie in nicht-komplexierter Form vorliegen. In vitro werden Albumine und andere Trägerproteine häufig verwendet, um eine Reihe von wichtigen kleinen Molekülen und Proteinen zu binden, zu sequestrieren und zu stabilisieren. Albumine sind einfache wasserlösliche Proteine, die in tierischen Flüssigkeiten und Geweben und in geringerem Maße auch in Pflanzen vorkommen. Albumine werden in der Bioproduktion von therapeutischen monoklonalen Antikörpern und rekombinanten Proteinen eingesetzt.

Wir bieten Albumine für umfassende Anwendungsanforderungen einschließlich Zellkultur, Proteinquantifizierung, Enzymstabilisierung, ELISA und antikörperbezogenen Prozessen an. Neben Albuminen aus verschiedenen Quellen bieten wir diese essentiellen Proteine in unterschiedlichen Formaten und Formulierungen an.

Albumine in der Zellkultur

Albumine, insbesondere Albumine aus Rinderserum (BSA), sind ein wichtiger Bestandteil vieler serumfreier Zellkultursysteme, insbesondere solcher, in denen Hybridomzellen oder Zellen aus Ovarien des chinesischen Zwerghamsters (CHO) eingesetzt werden. In Zellkulturmedien funktioniert Albumin, indem es andere wichtige Moleküle bindet und an die Zellen in der Kultur abgibt. Da nicht alle Albumine die gleiche Wirksamkeit in Nährmedien haben, ist es empfehlenswert, Albumine auszuwählen, die für Zellkulturanwendungen getestet wurden.

Rinderserumalbumin (BSA)

Rinderserumalbumin (BSA) ist ein unverzichtbares Reagenz in der Zellkultur und verschiedenen Proteinanwendungen.

Rinderserumalbumin (BSA) ist ein globuläres Protein (~66 kDa MW), das aufgrund seiner Stabilität und fehlenden Interferenz mit biologischen Reaktionen in zahlreichen biochemischen Anwendungen eingesetzt wird. Die BSA-Struktur besteht aus einer einzelnen Polypeptidkette mit etwa 583 Aminosäureresten und keinen Kohlenhydraten. Erfahren Sie in unserem Leitfaden zu den physikalischen Eigenschaften und Anwendungen von BSA mehr über die BSA-Proteinstruktur, das BSA-Molekulargewicht, die Eigenschaften und Anwendungen.

BSA ist das klassische Arbeitspferd unter den Albuminprodukten und wird in zahlreichen Anwendungen eingesetzt. Unsere verschiedenen Formate für Albumin aus Rinderserum umfassen Reinheiten von 95-99 %. Wir produzieren und vertreiben BSA, die unter Anwendung verschiedener Primärmethoden, einschließlich der ursprünglichen Cohn-Fraktionierungsmethode, modifizierter Ethanolfraktionierungsmethoden, Hitzeschockfraktionierung und Chromatographie aufgereinigt wurden. Weitere Aufbereitungsschritte umfassen ggf. Kristallisierung oder Aktivkohlefiltration. Der Einfachheit halber sind unsere BSA nach Herstellungsart definiert:

  • Die chromatographische Aufreinigung von Albumin führt in der Regel zu einer höher konservierten nativen Proteinkonformation als die Methoden der Ethanol- und Hitzeschockfraktionierung.
  • In der Ethanol- und Hitzeschockmethode werden beide Prozesse kombiniert, wobei die erste Aufreinigung durch Cohn-Fraktionierung erfolgt, auf die ein Hitzeschritt zur weiteren Aufreinigung des Albumins auf ≥ 99 % durch Agarose-Elektrophorese folgt.
  • Die Ethanolfraktionierung ist eine Fraktionierungsmethode, welche die Einstellung von Ethanolkonzentration, pH-Wert und Temperatur beinhaltet. Im Gegensatz zur Hitzeschockmethode wird dieser Prozess bei einer niedrigen Temperatur durchgeführt, wodurch nicht denaturierende Bedingungen für die Proteine sichergestellt und die native Albuminstruktur und -funktion bewahrt werden.
  • Der Prozess der Hitzeschockfraktionierung mit Hitze- und pH-Einstellung beruht auf der Zugabe eines Proteinstabilisators. Dieser Zusatz ermöglicht es dem Albumin, die erhöhte Temperatur von > 65 °C zu tolerieren. Die meisten anderen Plasmaproteine denaturieren und fällen während dieses Prozesses aus, wodurch ein Albumin mit höherer Reinheit entsteht.

Humanserumalbumin (HSA)

Humanserumalbumin (HSA) ist mit einem Molekulargewicht von ~66 kDa (basierend auf der Aminosäurezusammensetzung) das am häufigsten im menschlichen Plasma vorkommende Protein. Serumalbumin kann als Cohn-Fraktion-V bezeichnet werden. Diese Namensgebung stammt von der ursprünglichen Cohn-Methode zur Fraktionierung von Serumproteinen mittels Ausfällung in kaltem Ethanol, da Serumalbumin bei der Cohn-Methode in der fünften Ethanolfraktion gefunden wurde. Seitdem wird Serumalbumin zuweilen als „Cohn-Fraktion-V“ bezeichnet, unabhängig davon, wie es gewonnen wurde. Wir stellen Humanserumalbumine mit Hilfe eines Kaltalkoholfraktionierungsverfahrens her, das sowohl von der traditionellen Cohn-Methode als auch von der Hitzeschockmethode abgeleitet ist, und bieten sowohl native als auch rekombinante Versionen von HSA in Pulver- und Lösungsformaten an.

Weitere Albuminprodukte

Unser Portfolio umfasst weitere Albuminprodukte für spezifische Anwendungen, die menschliche und andere nicht-bovine Proteine erfordern. Rekombinante Humanalbumine und tierfreies Albumin (ACF, animal component-free) werden in wässrigen Puffern oder als lyophilisiertes Pulver geliefert. Zu Albuminen, die von anderen Spezies verfügbar sind, gehören die folgenden Quellen:

  • Hühnereiweiß
  • Mausserum
  • Rattenserum
  • Schweineserum
  • Schafserum

Unsere Albumine sind von hoher Reinheit und hervorragender Löslichkeit, um einen niedrigen Hintergrund in Assays zur Proteinquantifizierung sicherzustellen und Störungen in Bioprozessen zu minimieren.

Transferrine und Transferrin-Ersatzstoffe

Zellen benötigen Eisen, um verfügbaren Sauerstoff aus der extrazellulären Umgebung zu binden. Transferrine sind einkettige Glykoproteine, die in Serum vorkommen und die Aufnahme von Eisen in das Nährmedium und dessen anschließenden intrazellulären Transport erleichtern. Obwohl Transferrin die physiologisch optimale Methode ist, um Zellen in Kulturen mit Eisen zu versorgen, und daher bei der Produktion von Biopharmazeutika, wie z. B. monoklonalen Antikörpern, eine wesentliche Rolle spielt, haben risikoärmere tierfreie Systeme dazu geführt, dass in der Bioproduktion einige niedermolekulare Alternativen zu Transferrin eingesetzt werden. Viele dieser Transferrin-Alternativen sind Eisenchelatoren, die mit geeigneten Protokollen in Kultursystemen verwendet werden müssen, da viele das Redox-Cycling von Eisen nicht steuern und daher zu oxidativem Stress beitragen können. Unsere Zellkulturreagenzien umfassen eine vollständige Auswahl an Transferrinen und Transferrin-Ersatzstoffen.


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