Blutgruppenbestimmung

Die Blutgruppenbestimmung ist ein Verfahren zur Klassifizierung von Blut nach den Antigenen, die sich auf der Oberfläche von Erythrozyten befinden. Die korrekte Bestimmung der Blutgruppe von Spendern und Patienten ist kritisch für die sichere Transfusion von lebensrettendem Blut oder Blutkomponenten und die Transplantation von Organen oder Gewebe. Die Blutgruppenbestimmung besteht aus der Verwendung hochgradig regulierter, standardisierter, gruppenspezifischer Reagenzien oder Testeinheiten mit Blutproben.

Die International Society of Blood Transfusion (ISBT) erkennt neununddreißig humane Blutgruppensysteme zum Nachweis von häufig und selten vorkommenden Blutgruppenvarianten an. Die AB0- und Rh-Blutgruppensysteme sind jedoch die gebräuchlichsten. Das Grundprinzip der Blutgruppenbestimmung ist die Beobachtung einer einfachen Antigen-Antikörper-Reaktion, die zur Hämagglutination oder Verklumpung von Erythrozyten führt.

Im AB0-System wird der Phänotyp normalerweise anhand der Hämagglutinationsreaktionen der Erythrozyten einer Person mit Anti-A-, Anti-B- und Anti-AB-Antiserum bestimmt (Vorwärtsbestimmung). Das Ausbleiben einer Hämagglutination zeigt das Fehlen des spezifischen Antigens und somit einen negativen Test an. Bei der Untersuchung von Blutproben von Erwachsenen kann die AB0-Blutgruppe anhand der Reaktionen des Serums der betreffenden Person mit A- und B-Erythrozytensuspensionen bestätigt werden (Rückwärtsbestimmung).

Blutgruppenreagenzien und Testeinheiten sind auf allen Märkten hochgradig reguliert, da die Testergebnisse kein diagnostisches, sondern ein therapeutisches Ergebnis darstellen. Die Ergebnisse bestimmen, welches Spenderblut, welche Blutprodukte oder Transplantatgewebe ein Patient erhalten wird. Die Entwicklung und Herstellung regulierter Blutgruppenreagenzien und Testeinheiten sind von der gleichbleibend hohen Qualität und Zuverlässigkeit der kritischen Antikörper-Rohmaterialien, Hilfschemikalien und Komponenten abhängig.